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1. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 71

1913 - [s.l.] : Hirt
18. Doktor Martin Luther. 71 sind frhlich, haben auch schne kleine Pferdlein mit goldenen Zznmen und silbernen Stteln. Da fragt' ich den Mann, des der Garten ist, wes die Kinder wren. Da sprach er: Es sind die Kinder, die gern beten, lernen und fromm sind. Da sprach ich: Lieber Mann, ich Hab' auch einen Sohn, heit Hnsichen Luther: mcht er nicht auch in den Garten kommen, da er auch solche schne pfel und Birnen essen mchte und solche Pferdlein reiten und mit diesen Kindern spielen? Da sprach der Mann: Wenn er gern betet, lernt und fromm ist, so soll er auch in den Garten kommen, seine Freuude auch, und wenn sie alle zusammenkommen, Luther im Kreise seiner Familie. (Nach dem Gemlde von Spangenberg.) so werden sie auch Pfeifen, Pauken, Lauten und allerlei Saitenspiel haben, auch tanzen und mit kleinen Armbrsten schieen. Und er zeigte mir eine feine Wiese im Garten, zum Tauzen zugerichtet, da hingen eitel goldene Pfeifen, Pauke und feine silberne Armbrste. Aber es war noch frhe, da die Kinder noch nicht gegessen hatten. Darum konnte ich des Tanzes nicht erharren und sprach zu dem Manne: Ach, lieber Herr, ich will flugs hingehen und das alles meinem lieben Shnlein Hnsichen schreiben, da er ja fleiig bete und wohl lerne und fromm fei, auf da er auch in diesen Garten komme; aber er hat eine Muhme Lene, die mu er mitbringen. Da sprach der Mann: Es soll ja sein, gehe hin und schreibe ihm also. Darum, liebes Shnlein Hnsichen, lerne und

2. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 80

1913 - [s.l.] : Hirt
80 Ii. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. 20. Bismarck. Es stehet in Gottes Hkinden, da es einem Regenten gerate; derselbe gibt ihm einen lblichen Kanzler." ^ugenit \Otto von Bismarck stammte aus altem mrkischen Adelsgeschlechte, aus dem schon viele den Hohenzollern in Treue gedient hatten. Er wurde geboren zu Schnhausen in der Altmark am 1. April 1815. Die ersten Jahre verlebte er auf dem Gute seiner Eltern, spter kam er in Pension nach Berlin, um hier das Gymnasium zu besuchen. Nach Be-endigung seiner Schulzeit wurde er in Gttingen ein lustiger Student. Er studierte die Rechtswissenschaften und ist nach dem Examen auch einige Zeit Referendar oder, wie es damals hie, Nuskultator gewesen. Weil er sich aber nach dem Lande zurcksehnte, so nahm er bald seinen Abschied und wurde Landwirt. Das Gut, worauf er wohnte, lag in Pommern und hie Kniephof. Weil es dort aber hufig sehr lustig zu-ging und deshalb viel getrunken wurde, nannten es die Nachbarn den Kneiphof" und ihn den tollen Bismarck". Nach dem Tode seines Vaters bernahm er das Stammgut der Familie, Schnhausen, und schrieb sich seitdem von Bismarck-Schn-Hausen". mit^Johanna Seilte Leute hatten ihren Herrn, der während einer bung als tiotamertt= Offizier seinem Burschen unter eigener groer Gefahr das Leben ge-rettet hatte, sehr gern. So war allgemeine Freude, als er sich mit Johanna von Puttkamer, die er auf der Hochzeit seines Freundes kennen gelernt hatte, verheiratete. Verschieden waren die beiden, wie im uern, so auch im Wesen. Er eine Reckengestalt, sie ein zartes Mdchen; er strmisch, ja aufbrausend, sie sanft und mild. Doch wo das Strenge mit dem Zarten, wo Starkes sich und Mildes paarten, da gibt es einen guten Klang". Seine Frau ist ihm das Liebste auf Erden gewesen bis zu jenem trben Novembertage 1894, als sie nach fast fnfzigjhriger Ehe ihm in die Ewigkeit voranging. Drei Kinder, zwei Shne und eine Tochter, erhhten ihnen das Glck der Ehe. In seinem Hanse hat Bismarck, wenn die Strme des Lebens ihn umbrausten, immer einen ruhigen Hafen des Friedens gefunden. Das dankt das deutsche Volk Johanna von Bismarck bis bers Grab hinaus. Bismarck als Bald erging der Ruf feines Knigs an ihn, der ihn aus dem in Frankfurt. Frieden des Landlebens zur Arbeit fr Preuens, fr Deutschlands Gre hinausrief. In den aufgeregten Tagen von 1848 und der Zeit darauf hatte sich Otto von Bismarck immer als ein tapferer Kmpfer fr des

3. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 9

1913 - [s.l.] : Hirt
3. Alexander der Groe. 9 3. Alexander der Grohe. Im Norden von Griechenland lag das Knigreich Mazedonien. Hier Maz^omer. herrschten Könige, die sich rhmten, von Herakles abzustammen. Einem der Könige, Philipp (etwa 350 v. Chr. Geb.), war es gelungen, aus den Bauern und Edelleuten Mazedoniens ein tchtiges Heer zu bilden und mit diesem sogar die Athener und andere griechische Staaten zu besiegen. Er wollte dann gemeinsam mit den Griechen einen Krieg gegen die Perser beginnen. Er zwang die Griechen, sich mit ihm zu verbnden, und rstete sein Heer; da traf ihn der Dolch des Mrders. Sein Sohn Alexander aber fhrte den Plan seines Vaters aus. Alexander war auf das sorgfltigste erzogen worden. Sein Vater @r^eung hatte ihm als Lehrer den berhmtesten griechischen Gelehrten jener Zeit, d?G?en. Aristoteles, ausgewhlt. Er schrieb an diesen schon bald nach der Geburt des Prinzen einen sehr freundlichen Brief. Ich freue mich der die Ge-burt meines Sohnes auch deshalb, weil er zu deuten Lebzeiten geboren ist, fo da du, Aristoteles, fein Lehrer fein kannst." Aristoteles interessierte seinen Schler besonders fr Naturgeschichte, und als Alexander auf feinem Kriegszuge viele fremde Tiere kennen lernte, schickte er sie seinem Lehrer fr dessen Tiergarten zu. Unter den Helden der Vorzeit, von deren Taten er hrte, hatte er sich Achill zum Vorbilde gewhlt. Mit Stolz und doch mit Sorge hrte er von den Kriegstaten feines Vaters. Mein Vater wird mir nichts mehr zu tun briglassen", klagte er, als wieder eine neue Siegesnachricht eingetroffen war. Einmal wurde seinem Vater ein schnes Pferd zum Kauf uge-boten, doch war es so scheu, da es auch dem geschicktesten Reiter nicht gelang, es zu besteigen. Schon wollte es der König wegfhren lassen, da bat Alexander, noch einen letzten Versuch machen zu drfen. Er hatte bemerkt, da das Pferd vor feinem Schatten scheue, er fhrte es daher aus der Sonne heraus, lie es sich erst beruhigen, schwang sich dann auf feinen Rcken, und bald erkannte das Tier seinen Meister. Es wurde spter sein Schlachtro. Frh lernte er den Krieg kennen. Er war erst achtzehn Jahre alt, als ihm sein Vater in der Entscheidungsschlacht gegen die verbndeten Athener und Thebaner den Befehl der einen Flgel des Heeres bertrug. Der strmische Angriff des tapferen Kronprinzen entschied den Sieg. Zwei Jahre danach berief ihn der Tod des Vaters zur Regierung.

4. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 30

1913 - [s.l.] : Hirt
30 Er war gerne heiter und freundlich, aber er konnte auch furchtbar zrnen und strafen. Der mchtige König fhlte sich nirgends glcklicher als im Kreise seiner Familie, fr die er zrtlich und gewissenhaft sorgte. Seine Shne und Tchter lie er zunchst in den Wissenschaften unterrichten. Dann wurden die Shne nach Frankensitte zu tchtigen Kriegern erzogen, Reiten, Geschicklichkeit in der Fhrung der Waffen lernten sie, die Jagd war ihre Erholung. Die Tchter wurden zu huslicher Ttigkeit an-gehalten und sollten fleiig mit Rocken und Spindel umgehen. Kein Gewand war ihm lieber als das, zu dem sie selbst das Tuch gearbeitet hatten. Niemals speiste er ohne seine Kinder zu Hause, nie machte er ohne sie eine Reise. Aufgewachsen unter Kriegsleuten und voller Lust an den Gefahren und Beschwerden, die Krieg und Jagd mit sich bringen, suchte er doch bis in sein hchstes Alter hinein sein Wissen zu vermehren. Als Mann noch lernte er die damals seltene Kunst des Schreibens, und in schlaflosen Stunden bte er die schwertgewohnte Hand in der Fhrung des Griffels. Indes brachte er es hierin trotz seiner Bemhungen nicht weit, da er es zu spt angefangen hatte. Karl hat in seinem Reiche alle deutschen Stmme geei^^ iic nuter=_ Dreiig Jahre kmpfte er dabei gegen die freiheitliebenden Sachsen. ro@5ner we sich in ihren Wldern und Smpfen mit List und Gewalt gegen die Unterwerfung strubten. Einen König, der alle Krieger zum Kampfe gegen den Feind gefhrt htte, hatten sie noch nicht; sie whlten den tapfersten Krieger zu ihrem Herzoge, der aber nach Beendigung des Krieges sein Amt wieder niederlegte. Widnkind so hie er war unermdlich im Kampfe, so da der Krieg mit immer grerer Erbitterung gefhrt wurde. Ein frnkisches Heer war von den Sachsen, die schon wiederholt Unterwerfung gelobt, und von denen viele sich hatten taufen lassen, durch einen berfall vernichtet worden. Furchtbar W- die Rache des erzrnten Knigs, der selbst mit gewaltiger Macht in Sachsen einfiel. Viele gefangene Sachsen wurden zu Verdeu au der Aller hingerichtet. Er erreichte aber durch diese Hrte nicht einmal seinen Zweck, die Sachsen von allen ferneren Aufstandsversuchen abzuschrecken. Im Gegenteil: als Widukiud jetzt racheschnaubend durch die Gauen seiner Landsleute eilte, strmten ihm so groe Scharen von Kriegern zu, da er statt der kleinen Kmpfe, auf die er sich bisher hatte beschrnken mssen, zwei groe Feldschlachten wagen konnte. Zu seinem Unglck; denn gnzlich besiegt mute er nun einsehen, da jeder Widerstand gegen die Kriegskunst Karls vergeblich sei. Zur Weihnachtszeit kam er (785) an das Hoflager des Frankenknigs, um sich taufen zu lassen. Seinem Bei-spiele folgte die Mehrzahl der Sachsen.

5. Lebensbilder aus der Geschichte des Altertums, Lebensbilder aus der deutschen Geschichte - S. 66

1913 - [s.l.] : Hirt
66 H. Lebensbilder aus der Deutschen Geschichte. nicht nach des Entdeckers Namen wurde die Neue Welt" benannt, sondern nach dem Vorschlage eines deutschen Gelehrten nach dem Florentiner Amerigo Vespucci, der in seiner Beschreibung behauptete, zuerst das Fest-laud betreten zu haben, und der von dem Lande Karten gezeichnet hatte. >citc?enent- ^U(i) noch Kolumbus fanden sich khne Männer, die sein Werk fort-bedungen, setzten. So zog 1519 Ferdinand Cortez gegen Mexiko und eroberte dieses silberreiche Land, während 1531 Franz Pizarro das. Goldland Peru fr Spanien gewann. 152022 umsegelte Magelhaes zum erstenmal die ganze Erde. Er selbst fand dabei zwar seinen Tod, aber einige seiner Begleiter kehrten lebend von der groen Fahrt zurck.^)' Der Einflu, den diese Entdeckungen ausbten, war ein unerme-licher. Die Staaten Europas, die am Atlantischen Ozean lagen, kamen zu groer Bedeutung; aus Amerika strmten besonders nach Spanien groe Mengen von Gold und Silber, dafr verlieen aber viele Spanier ihr Heimatland, um jenseits des Wassers ihr Glck zu suchen. Die Handelsstdte des Mittelmeeres, besonders Venedig, verloren aber viel von ihrer alten Bedeutung. 18. Doktor Martin Luther (10. November 1483 bis 18. Februar 1546). 132 in armer Bergmann in Eisleben, Luther, hatte einen Sohn Martin; diesen erzog er nach der Sitte der Zeit streng und hart; er prgte ihm aber zugleich Gottesfurcht und Wahrheitsliebe tief ein. Auch die Mutter, so warm sie ihn liebte, zchtigte ihn, weil er eine Nu genommen hatte, einmal bis aufs Blut. Aber die Eltern darbten, um die Kinder vorwrts zu bringen, und arbeiteten schwer und rastlos; das ver-go ihnen der Sohn zeitlebens nicht. Martin war so begabt, da der Vater hoffte, er werde es einmal weit bringen. Deshalb wurde er in die Schulen nach Magdeburg und Eisenach geschickt, wenn es auch nicht leicht war, die dazu ntigen Mittel aufzubringen. Unter den grten Entbehrungen mute er sich dort selbst den Lebensunterhalt erwerben; gutherzige Leute untersttzten ihn. Er zog mit anderen armen Knaben, fromme Lieder singend und dafr um ein Almosen bittend, in der Stadt umher. Einmal war er in Eisenach schon vor mehreren Tren abgewiesen worden; da bemerkte eine Frau Cotta, wie andchtig und mit einer wie hbschen Stimme gerade Luther sang, und wie herzlich er betete. Sie nahm ihn an ihren Tisch, gewann ihn sehr lieb und gab ihm manche gute Lehre. In der Schule machte er 1

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 111

1898 -
— 111 — 3. Napoleon vereinigte Holland rc. mit Frankreich, er setzte den Herzog von Oldenburg ab. — Dazu die früheren ähnlichen Fälle. Er vernichtete also Staaten, verschenkte Länder, veränderte die Grenzen, setzte Fürsten ein und ab, ganz wie es ihm gefiel. Das Wohl und Wehe der Völker kam dabei nicht in Betracht. Iv. Systematische Zusammenstellung. 1. 1812 Napoleons Zug nach Rußland. Herrschsucht und Willkürherrschaft Napoleons (Kontinentalsperre, Oldenburg). Blinder, unkluger Hochmut Napoleons (mangelnde Verpflegung vom Einmärsche an; pflichtvergessenes Warten nach dem Brande von Moskau). Unbeugsame, rücksichtslose Standhaftigkeit der Nüssen und ihres Kaisers (Rückzug. Langsamkeit, Kälte, Hunger). 2. „Der Herr stößt die Gewaltigen vom Stuhl und erhebt die Niedrigen." Luc. 1, 52. Y. Anwendung und Erweiterung. Wie hätte sich Napoleon andern gegenüber verhalten müssen? — Er hätte Recht und Selbständigkeit der andern achten müssen; er hätte Krieg nur führen dürfen, wenn es das Wohl seines Vaterlandes gebieterisch verlangte. Wir haben früher gehabt, daß der Freiherr vom Stein zuletzt nach Rußland geflohen war. — Stein trug viel dazu bei, daß Alexander I. fest im Widerstände aushielt. Mit Stein war damals auch der deutsche Dichter, den ihr kennt, in Petersburg. — Ernst Moritz Arndt, der in demselben Sinne wirkte: durch Wort und Schrift. Wie wird nun der Krieg weiter verlaufen fein? — Preußen und Österreich haben sich mit Rußland verbündet, bei Leipzig kam es zur Schlacht, und Napoleon wurde gänzlich besiegt. So schnell doch nicht. Napoleon hatte noch eine gewaltige Macht, er hatte überall: in Deutschland (z. B. in Berlin), Frankreich, Spanien Heere stehen, die er leicht vermehren konnte — deshalb war er nach Paris geeilt. Die Völker waren zu sehr gewohnt, ihm blind zu gehorchen, und die Fürsten hatten zu oft seine starke Hand gefühlt. Dritte Einheit. Das Aorzeichen der allgemeinen Erhebung. Ziel: Was der General Dork mit den Russen verhandelte. I. Wer war der General Jork? — Blücher läßt ihn grüßen; er kommandierte das preußische Hilfskorps, einen Teil des französischen

7. Real-Buch für Volksschulen - S. 185

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
185 Aufg. 1. Was für Arten Zeitwörter sind in folgenden Sätzen: Der Tischler verfertiget den Stuhl. Die Mutter spinnt Garn. Der Vater sorgt für die Kinder. Gott nimmt sich der Unglücklichen an. Der Kranke bedarf des Arztes. Der Eitle macht sich lächerlich. Der Dieb bleibt ehrlos. Der Verr schwender macht sich arm. Ich habe mich getäuscht. Das Kind brennt sich. Die Mutter grämt sich. 2. Suche aus Sirach 39. Cap. die Zeitwörter aus und gieb ihre Art an. §. 42. Die hinbezüglichen Zeitwörter können in thätiger und leidender Form gebraucht werden. Zn jener stehen sie, wenn die Thätigkeit des Subjects auf den Gegenstand sich hin- bezieht, als: „die Mutter kocht das Essen," in dieser, wenn der leidende Gegenstand zum Subject des Satzes erhoben wird, „das Essen wird von der Mutter gekocht." Aufg. Stelle die thätige und leidende Form in Sähen einander gegenüber, als: thätige Form, leidende Form, Der Knecht pflügt das Feld; das Feld wird vom Knecht gepflügt. §. 43. Von einem Subjecte kann man Etwas als wirk- lich, möglich oder nothwendig aussagen; man nennt dies die Aussageweise (H. 29), als: „der Vogel singt — kann singen — muß singen. Die Aussageweise wird gebildet durch die Hülfs- zeitwörter: können, dürfen, mögen; müssen, sollen, wollen, ias- sen und durch die Form des Zeitworts, als: „ich kann — darf — mag spielen; du mußt — sollst — willst gehorchen. Er wünscht, daß der Vetter gut wäre. Können zeigt die Mög- lichkeit an, daß ein Ding Kraft hat. Etwas auszurichten,^oder daß man sich Etwas am Subject denken kann; „der Vogel kann fliegen; der Freund kann seine Reise schon vollendet ha- den." Dürfen zeigr die Erlaubniß an. Etwas zu thun, oder daß man sich Etwas an einem Dinge denken kann; „jeder Mensch darf die Bibel lesen; das Lesen der Bibel dürfte wol Zedem von Nutzen sein." Mögen zeigt an entweder die Er- laubniß, oder die Geneigtheit, oder daß man sich Etwas an einem Gegenstand denken kann; „du magst heute zur Stadt gehen; er mag nicht essen; er mag krank sein." Müssen drückt eine Nothwendigkeit aus, theils der Natur, theils des Gesetzes, theils des Denkens; er muß weinen; du mußt die Wahrheit sagen; der Kaiser muß ein vornehmer Mann sein." Sollen drückt eine Nothwendigkeit aus, welche theils von dem Willen,

8. Real-Buch für Volksschulen - S. 196

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
196 Ursache. Die Ursache entspricht der Wirkung. Giebt der Grund die Veranlassung, Etwas zu wollen, so heißt er Beweg- grund. (Das Kind gehorcht aus Liebe. Pilatus verurtherlte Jesum aus Menschenfurcht.) Dem Beweggründe entspricht die That. Wird eine Person durch Etwas zu einem Urtheil be- stimmt, so heißt der Grund Erkenntnißgrund. (Den Vogel er- kennt man an den Federn. Nach dem Geschmacke muß die Butter alt sein.) Wird durch ein Mittel der Grund zur Er- reichung eines Zweckes angegeben, so nennt man diesen Be- weggrund den entfernten. (Das Kind schreibt zum Vergnügen. Das Mädchen näht ein Kleid für fzur Bekleidung des^j den Armen.) Die Umstände des Grundes werden durch Verhält- nißwörter mit Namenwörter ausgedrückt, und zwar: 1) der Sachgrund durch: „von, vor, durch, aus, vermöge, wegen;" 2) der Beweggrund durch: „aus, wegen, halben, um, wil- len, kraft;" 3) der Erkenntnißgrund durch: „aus, an, nach, zufolge, laut;" 4) der Zweck oder entfernte Beweggrund durch: „zu, für." Aufg. 1. Aus folgender Erzählung suche die verschiedenen Umstände des Grundes auf: „Fritz ging der Vögelnester wegen in den Wald. Mit Kühnheit kletterte er auf die höchsten Baume. Aus Leichtsinn bemerkte er nicht die Gefahr. Der Sprödigkeit wegen brach ein dürrer Ast. Mit Grausen stürzte Fritz auf die Erde. Ein Holzhauer erkannte aus dem Angsigeschrei des Knaben Gefahr und lief aus Mitleid hinzu, denn er erkannte aus der Ferne an der Stimme den Knaben, der seiner Gut- mütigkeit wegen von dem Holzhauer geliebt wurde. Der Für- sorge halber führt er ihn zu Hause. Die Mutter ersieht an der Wunde des Kopfes ihres Sohnes Unglück und läßt aus Besorgniß sogleich den Arzt holen. Dieser erkannte an dem matten Pulse die Gefahr und besorgte in Eile dienliche Mittel, durch welche, verbunden mit der sorgfältigen Pflege der Mutter, der Knabe genas. Dieser harten Lehre halber besserte sich Fritz. 2. Schreibe 30 Sätze auf mit Angabe des Sachgrundes, als: Der Acker wird durch den Dünger fruchtbar. Der Ofen wird aus Eisen gegossen. 3. Folgende Wörter verbinde zu Sätzen und sehe einen Sachgrund bei: „Schreibfeder stumpf. Pflanzen verdorren. Wagen schnell laufen. Stein sinken. Baum vordorren. Acker urbar werden. Kind wachsen. Schnee schmelzen. Brot näh-

9. Teil 2 - S. 182

1889 - : Velhagen & Klasing
196. Wie Rübezahl Holz fahren hilft. (Kletke.) Ein armer Bauersmann hatte sich ein wenig Holz im Gebirge zu- sammengelesen, in der Hoffnung, solches bei guter Schneebahn bequem hinunterzubringen. Da der Winter aber strenge war und dabei wenig Schnee siel, mußte er mit Weib und Kindern große Külte ausstehen. In solcher Not ging er in den Busch, um viel oder wenig Holz, so gut es ihm möglich sei, nach Hause zu schaffen. Wie er so recht in Gedanken dastand und keinen Rat wußte, das Holz den Berg hinunterzubringen, kam unverhofft ein Mann mit einem Schlitten auf ihn zu und fragte, was ihm fehle. Der Bauer klagte seine Not. „Seid ohne Sorge," entgegnete Rübezahl — denn dies war der andere — „helft nur das Holz auf den Schlitten packen, dann will ich Euch hinunterhelfen." Da luden sie beide Schlitten, Rübezahls und des Bauers, voll auf. Rübezahl hieß ihn getrost bergab fahren und folgte ihm nach. Das ging wie der Blitz; ehe sich's der Bauer versah, waren sie unten. Rübezahl half ihm die Schlittten bis vor das Haus schieben, trat in die Stube und nahm vorlieb mit dem, was ihm die guten Leute, die an dem vielen Holze große Freude hatten, bereitwillig auftrugen. Der Bauer gab ihm auch einige Groschen für seine Mühe und würde ihm diese gern besser bezahlt haben, wenn er's hätte. Zwei hübsche Kinder, welche in der Stube hernmsprangen, gefielen Rübezahl besonders wohl. Er rief das eine, einen muntern Knaben, freundlich zu sich, zog ein paar Kügelchen aus der Tasche und sagte: „Sieh, was ich dir zum Spielen schenke!" Der Knabe griff beherzt zu, und weil das andre Kind so verlangend danach blickte, aber nicht anzu- kommen wagte, warf ihm Rübezahl gleichfalls so ein paar Kügelchen in den Schoß. Darauf nahm er Abschied nnb zog mit seinem Schlitten dem Gebirge zu. Nach einer kleinen Weile, als die Eltern eine von den kleinen Kugeln in die Hände nahmen und näher betrachteten, entdeckten sie, daß es lauter gediegenes Gold sei. Da wurden sie recht von Herzen froh; denn sic waren blutarm und konnten nun von dem Golde eine schöne Zeit haus- halten. Ihre Freude war so groß, daß sie das unverhoffte Glück sogar ihrem Nachbar erzählten, einem geizigen Manne, der ihnen nie in der Not geholfen hatte. Das machte dem Geizigen Lust, auf gleiche Weise zu solchem Glück zu gelangen. Am andern Morgen ging er gleichfalls nach dem Gebirge, um sich Holz zu holen. Doch weil ihm niemand zu Hilfe kommen wollte, so mußte er zuletzt seinen Schlitten ganz allein und ledig wieder nach Hause schleppen.

10. Teil 2 - S. 40

1889 - : Velhagen & Klasing
40 Sie wackelt schnell, man glaubt es kaum; das arme Kind im Schrecken, es läuft, es kommt, als wie im Traum; die Glocke wird es decken. Doch nimmt es richtig seinen Husch, und mit gewandter Schnelle eilt es durch Anger, Feld und Busch zur Kirche, zur Kapelle. Und jeden Sonn- und Feiertag gedenkt es an den Schaden, läßt durch den ersten Glockenschlag, nicht in Person, sich laden. 44. Ein vornehmer Nachbar. (Ludovike Hesekiel.) Es mögen einige Jahre her sein, da zog ein Dienstmädchen ans dem Hessenlande zu einer Herrschaft nach Potsdam. Als das Mädchen
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